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VOESTALPINE EUROPEAN RACES

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Vergne, wenn nicht er? Der Zombie als Held

Vergne & Bern - das passt! Mit seinem dritten Saisonsieg gewinnt der Franzose Jean-Eric Vergne im DS Techeetah souverän die Wertung der voestalpine European Races. Und auch in der Meisterschaft der Formel E hat er Matchball. Das Interview zum Triumph.
Die voestalpine European Races haben ihren ersten Trophy-Gewinner – und:  es ist ein mehr als würdiger Sieger.

Jean-Eric Vergne, 29, aktueller Meister der Formel E und Tabellenführer auch in der aktuellen Season 5, holte sich im DS Techeetah mit seinem Sieg in Bern in einem begeisternden Rennen vor zehntausenden Fans den dritten Saisonsieg, den zweiten in Europa und damit auch die Wertung der voestalpine European Races.
In diesem Rennen bewies die Formel E einmal mehr, das sie eben keine Formel 1 ist – was hier als Kompliment gemeint ist. Denn bis zum letzten Meter hatte auch Jaguar-Pilot Mitch Evans noch Chancen auf den Sieg und damit auf die Trophy der voestalpine European Races. So knapp und eng geht es in der Elektro-Serie mit Zukunft zu: nicht nur auf der Strecke, sondern auch in der Tabelle.

Ehe der Franzose, den Österreichern als langjähriger Red-Bull-Junior und als Pilot von Toro Rosso in der Formel 1, bestens vertraut, von voestalpine-Vorstandschef Dr. Wolfgang Eder und im Beisein von FormelE-Chef Alejandro Agag die Trophy überreicht bekam, erzählte er noch von seinen Gedanken.

Jean-Eric Vergne über dieses Rennwochenende in Bern:
"Als ich in die Schweiz gekommen bin, da habe ich mich wie ein Zombie gefühlt. Nach dem 24-Stunden-Rennen in Le Mans, das für uns heuer sehr unglücklich verlaufen ist, konnte ich zwei, drei Nächte nicht gut schlafen und ich war noch total überdreht und leer zugleich. Auch als ich mich im Simulator auf dieses Rennen vorbereitet habe, war alles noch sehr zäh. Aber als Profisportler kommt dann eben auch der Punkt, wo du reagieren musst – und du weisst: ab jetzt schaue ich nach vor!"

...über das enge Duell um den Sieg:
"Einmal mehr war es ein unglaublich enges Rennen, wie so oft in der Formel E. Mitch Evans war in einigen Phasen  des Rennens der Schnellere, er war so knapp hinter mir. Und dann hat es kurz vor Schluss auch noch zu regnen begonnen. Es war so tricky, so schwierig zu fahren und die Autos in Griff zu behalten auf dieser unebenen Piste und dass mit unseren Allwetterrreifen, die ja keine klassischen Regenreifen sind."

...über Glückwünsche zur voestalpine Trophy und auch schon zum Titelgewinn  in der Formel E Meisterschaft, da er zwei Rennen vor Schluss schon 32 Punkte Vorsprung hat.
"Also was die Meisterschaft betrifft, verbitte ich es mir selbst und auch allen anderen, mir zu gratulieren. 32 Punkte mag viel klingen – doch was ist die Formel E? Sie ist extrem hart umkämpft und voller Wendungen. Daher muss man hier vor allem eines: bei der Sache bleiben! Für uns ist es aber eine Riesen-Leistung, das wir mit DS Techeetah jetzt da stehen, wo wir sind. Und das wir den Titel verteidigen könnten, als bislang erste."
Was tat sich abseits des Vergne-Triumphes?

 - Jaguar Racing jubelt über eine extrem starke Vorstellung am ganzen Tag. Mitch Evans, schon Sieger des allerersten voestalpine European Race in Rom, war phasenweise der schnellste Mann im Feld. Hätte er Vergne auf den letzten Meter noch überholen können, wäre er es gewesen, der die begehrte Trophy der Europa-Rennen bekommen hätte.

- Andre Lotterer bekam nach dem Rennen noch eine 22-Sekunden-Strafe, weil er durch ein Missverständnis bei der Box trotz einer roten Ampel auf die Strecke gefahren war. Der DS-Techeetah-Pilot wurde nach dem Bern ePrix nachträglich bestraft und fiel vom 4. bis auf den 14. Platz zurück. Damit sind 12 Punkte in der Gesamtwertung weg - Lotterer reist jetzt als Vierter statt als Zweiter zum Finale nach New York (13./14. Juli). Lotterer traurig: "Schade, dass wir so eine harte Strafe bekommen haben, nachdem wir uns zuvor so hart durch das Feld gekämpft hatten. Das ist ein Rückschlag. Die Punkte für den vierten Platz wären sehr wichtig für den Titel gewesen. Jetzt liegen alle Chancen bei JEV (Jean-Eric Vergne, Anm.)."

- Der Halb-Österreicher Maxi Günther, dessen Mutter aus dem Kleinwalsertal ist, feiert dagegen eine Sternstunde. Mit Platz 5 für Geox Dragon, zeigt er seine Klasse. Beeindruckend wie Maxi, der seinen Platz lange mit Felipe Nasr teilen musste, seinen prominenten Teamkollegen Pechito Lopez im Griff hat.


Stand in der Meisterschaft der Formel E nach 11 von 13 Rennen:
1. Vergne (DS Techeetah) 130, 2. Di Grassi (Audi) 98, 3. Evans (Jaguar) 87, 4. Lotterer (DS Techeetah) 86, 4. Felix da Costa (BMW) 82, 5. Frijns (Virgin) 81, 7. Buemi (Nissan) 76, 8. Abt (Audi) 75. 9. Bird (Virgin) 69.

Das sind alle Piloten, die rein theoretisch noch den Titel holen können - im Maximalfall kann man bei den beiden Rennen am Ende in New York noch 58 Punkte machen (25 pro Sieg, 3 pro Pole Position, 1 pro Schnellste Runde).

Teamwertung:
1. DS Techeetah 216
2. Audi 173
3. Virgin 150
4. Nissan 139
5. Mahindra 117
Jaguar (im Bild: Mitch Evans) zeigte sich auch am Ende der voestalpine European Races bärenstark. Nur Zehntelsekunden fehlten auf den Titel in der Gesamtwertung.Jaguar (im Bild: Mitch Evans) zeigte sich auch am Ende der voestalpine European Races bärenstark. Nur Zehntelsekunden fehlten auf den Titel in der Gesamtwertung.
Die Formel E ist immer wieder anders, auch was die Locations betrifft: Hier etwa die Boxenanlage in Bern – in einer Halle.Die Formel E ist immer wieder anders, auch was die Locations betrifft: Hier etwa die Boxenanlage in Bern – in einer Halle.
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