SUZUKI SWIFT CUP EUROPE
Österreicher Meister im Swift Cup Europe!
Das war ein dramatischer Final-Tag im SWIFT Cup EUROPE und im SUZUKI Motorsport Cup Austria im polnischen Poznan. Und für Österreich ein guter – denn endlich ist der Titel im Swift Cup Europe wieder im "Heimatland" des erfolgreichen Cups, mehr sogar: Mit Fabian Ohrfandl und Philipp Dietrich gibt es sogar einen Doppelsieg für Österreich.
Nachdem auch bei den beiden Rennen am Samstag noch keine Entscheidung über die beiden zu vergebenden Titel gebracht haben, wurde der elfte Lauf in der heurigen Saison zum Schicksalsrennen für die beiden heimischen Titelaspiranten. Die äußeren Bedingungen dafür waren schwierig, die Strecke teilweise nass, jede Runde eine Gradwanderung zwischen Triumph und Abflug.
Der Blick in den Rückspiegel. Blickt man etwas in die Vergangenheit dieses erfolgreichsten Markenpokals in Österreich, so waren zuletzt die Konkurrenten aus Ungarn und Polen erfolgreich.
Titelverteidiger war heuer der Ungar Tim Gabor der nicht nur im vergangenen Jahr gewonnen hat, sondern auch im 2020. Davor gab es 2019 durch Jan Antoszewski einen polnischen Sieger.
Österreichische Erfolge liegen etwas weiter zurück: 2018 war der Steirer Peter Eibisberger erfolgreich, 2017 der Niederösterreicher Marcel Krailler und 2016 der Obersteorer Keijo Keke Platzer, nun selbst erfolgreicher Chefredakteur des Motorsport-Magazins "Vollgas".
Neben dem internationalen Titelm gab es auch immer mit dem SUZUKI Cup Austria auch eine nationale Wertung, hier dominierte im letzten Jahr der Niederösterreicher Fabian Ohrfandl.
Das heurige Reglement war so, dass man bei elf gefahrenen Läufen die beiden schlechtesten Ergebnisse als Streichresultate abziehen kann. Das führte dazu, dass erst der elfte und letzte Lauf die Titelentscheidung 2022 bringen sollte – in beiden Wertungen.
Diese Entscheidung fiel Sonntag Mittag zwischen dem jungen erst 19-jährigen Niederösterreicher Philipp Dietrich und seinem erfahreneren Landsmann Fabian Ohrfandl, der am Dienstag 41 Jahre alt wird.
Und am Ende gewann die Routine: Ohrfandl konnte sich sein schönstes Geburtstagsgeschenk gleich selber machen. Er siegte äußerst knapp vor dem Rookie, der vor dem Finalrennen in Führung gelegen war.
Die Startaufstellung für diesen Entscheidungslauf erfolgte nach den Ergebnissen des zehnten Laufes, wobei die ersten 8 dieses Rennen in gestürzter Reihenfolge ins Rennen gingen.
Das hieß: Martin und Christoph Zellhofer aus der ersten Reihe, Aleks Sowka (POL) und Moric Csermely (HUN) aus Reihe 2, dann der Ungar Balasz Hartmann und Titelanwärter Philipp Dietrich aus der dritten Reihe, sowie Fabian Ohrfandl und der Ungar Attila Bucsi aus der vierten Reihe.
Und so lief das Rennen:
Die beiden Zellhofers führten nach dem Start das Feld in die erste Runde, schnell sah man heftige Positionskämpfe. Noch in der ersten Runde übernahm der polnische Lokalmatador Aleks Sowka das Kommando. Von hinten stürmten Bucsi, Ohrfandl und Dietrich heran. Pech hatte Christoph Zellhofer, der in der vierten Runde mit Bremsproblemen vorzeitig aufgeben musste.
Das gleiche Schicksal traf auch den Tiroler Michael Mayr, der in Runde 7 ähnliche Probleme bekam – und ebenfals aufgeben musste.
Max Zellhofer wurde von der Rennleitung aus dem Rennen genommen. Er startete nicht in der vorgesehenen Startmarkierung und wurde wegen Missachtung der Flaggen anschliessend disqualifiziert.
Ab der sechsten Runde übernahm der nicht punkteberechtigte Bucsi die Führung – und er gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Der Pole Aleks Sowka folgte, dann kamen die Titel-Fighter Ohrfandl und Dietrich.
Seine bisher beste Vorstellung gab der junge Tiroler Maximilian Mayr, er konnte sich den fünften Platz sichern und ist sicher ein schneller Mann, der in Zukunft viel gewinnen kann.
Durch dieses Ergebnis holte sich Fabian Ohrfandl die Gesamtwertung im international ausgeschriebenen SWIFT Cup Europa und: er gewann so wie im Vorjahr den nationalen Titel im SUZUKI Motorsport Cup Austria.
Beide Male landete Philipp Dietrich, der leider mit Fieber angetreten war, auf dem zweiten Platz.
Die Stimmen der Österreicher nach dem Rennen:
Fabian Ohrfandl, Sieger der Gesamtwertung SWIFT Cup EUROPE und SUZUKI Motorsport Cup Austria: "Ich hatte von der vierten Startreihe aus einen perfekten Start und konnte so gleich entscheidende Meter gutmachen. Dann ist es im Verlaufe des Rennens wieder etwas eng geworden – die Spuren kann man an meinem Auto genau erkennen. Außerdem setzte während des Rennens kurzfristiger Nieselregen ein, der ziemlich gefährlich war. Für mich sind die beiden Titel der bisher größte Erfolg in meiner Motorsportkarriere, außerdem habe ich mir damit das schönste Geburtstaggeschenk gemacht.“
Philipp Dietrich: "Ich hatte leider einen sehr blöden Start und kämpfte daher sehr lange, um nach vorne zu kommen. Gegen Ende der Renndauer hatte ich schon zu Fabian aufgeschlossen, doch leider ist mir die Zeit ausgegangen. Ich bin trotzdem mit der gesamten Saison zufrieden – und gratuliere Fabian zu seinen Titeln."
Drittbester Österreicher wurde heute als Gesamtfünfter der junge Tiroler Maximilian Mayr: “Ich habe gekämpft wie ein Löwe, das hat sich für mich ausgezahlt. Es war ein sehr abwechslungsreiches Rennen und hat mir sehr viel Freude bereitet. So soll es weitergehen.“
Apropos Weitergehen: Das tut natürlich auch der Suzuki Cup mit seinen beiden Meisterschaften. Und so feiert er 2023 sein 30-jähriges Jubiläum. Eine österreichische Erfolgs-Geschichte.
Das ist der neue Meister Fabian Ohrfandl:
- Geboren am 4. Oktober 1981 in Waidhofen/Thaya
- Vom Beruf ist er Angestellter im Sägewerk seiner Frau
- Er begann im Jahre 2008 mit dem Kartsport und wurde gleich im ersten Jahr Newcomer des Jahres
- 2009 erfolgte durch Initiative von Alex Schiessling der Einstieg in den Rallyecross-Sport.
- 2015 erfolgte dann der Wechsel in die BMW 325 Challenge, wo man ein Jahr später die Rookie Meisterschaft gewonnen hat, hier waren Karl Wagner und Dieter Karl Anton die größten Konkurrenten. In diesem Jahr gab es einige Unfälle aber auch einige Siege.
- 2017 begann Ohrfandl im Suzuki Motorsport Cup – auf dem Red Bull Ring und auf dem Salzburgring Ein schwerer Unfall auf dem Salzburgring unterbrach die Karriere, Fabian pausierte deshalb 2018, weil sein Auto einen Totalschaden hatte..
- 2019 machte sich der Niederösterreicher selbständig. So gilt er derzeit im SUZUKI SWIFT Cup EUROPE und im nationalen SUZUKI Motorsport Cup als einziger Privatfahrer ohne Teamunterstützung. Er ist der, der sich sein Auto selber herrichtet und es betreut. Das Ergebnis? Der Titel 2022.