MOTOGP LIVE AUS SPIELBERG
Spielberg 2022: Das war die MotoGP
Sechs Wochen nach der Formel 1 (Rekord: mehr als 300.000 Fans!) gastierte nun die Königsklasse der Motorrad-Weltmeisterschaft am Red Bull Ring in Spielberg – die wichtigen Infos zur Veranstaltung lesen Sie – hier.
Auf motorprofis.at finden Sie die Live-Berichterstattung aus der Obersteiermark – mit den besten Bildern dieser vier aufregenden Tage. Und mit dem wichigsten Gesprächsstoff – kurz und knackig.
KTM-Family bekommt Zuwachs. Es war das Thema am Freitag. Der österreichische Vorzeige-Konzern von Stefan Pierer bringt eine zweite Marke in die MotoGP. Ab 2023 werden zwei Piloten auf Motorrädern im GasGas-Design unterwegs sein – in einem GasGas-Werksteam, eingesetzt vom bisherigen Tech3-Team.
Ein Pilot wird dabei ein guter, alter Bekannter: Pol Espargaro. Der Mann, der mehr Verdienste hat um die Etablierung von KTM in der MotoGP, der die RC16 entwickelt und als erster in die Top-3 gebracht hat.
Nach zwei für ihn unglücklichen Jahren bei Repsol Honda kehrt der Spanier nach Mattighofen zurück. Er wird die Gallionsfigur der ursprünglich spanischen Marke GasGas. Der zweite Pilot steht noch nicht fest, Remy Gardner ist der Favorit – es sei denn, Miguel Oliveira, bislang bei Red Bull KTM und dort künftig von Jack Miller ersetzt, nimmt das Angebot von Pit Beirer doch noch an und bleibt in der Pierer-Welt. Wie es überhaupt auffällt, welche exzellente Beziehung zwischen Oliveira und KTM trotz der für ihn unerwarteten Training besteht, da stimmen auf beiden Seiten offensichtlich Chemie und Charakter.
Sprintrennen in der MotoGP. Die FIM, IRTA, MSMA und Dorna Sports stellen ein neues sportliches Format vor, das für die FIM MotoGP™ Weltmeisterschaft ab 2023 eingeführt wird. Ab 2023 werden bei allen Grand Prix Sprintrennen ausgetragen, um den Fans an jedem Tag eines Rennwochenendes ein aufregendes, actiongeladenes Programm zu bieten und ein einheitliches Format über den gesamten Kalender zu erhalten. Die Sprintrennen werden um 15 Uhr am Samstag eines jeden Grand Prix stattfinden und etwa 50 Prozent der vollen Renndistanz ausmachen. Das Sprint-Rennen hat eine 15-minütige Startaufstellung und die sportlichen Regeln sind die gleichen wie bei einem Grand-Prix-Rennen über die volle Distanz am Sonntag. In den Sprintrennen werden die Punkte wie folgt vergeben:
12/9/7/6/5/4/3/2/1 für die ersten neun Plätze. Der große Unterschied zur Formel 1: Die Sprintrennen bestimmen nicht die Startaufstellung für das Grand-Prix-Rennen am Sonntag. Die Fahrer müssen die Möglichkeit haben, am Samstag zu fahren, ohne sich Gedanken über ihren Startplatz am Sonntag machen zu müssen. Die Startaufstellung sowohl für das Sprintrennen als auch für das Grand-Prix-Rennen wird aus dem Qualifying ermittelt, das sein Q1-Q2-Format beibehalten wird.
Rennwochenenden ab 2023. Die MotoGP wird am Freitag zwei Trainingseinheiten haben, die länger dauern werden. Die kombinierten Zeitenlisten aus diesen Sessions werden die direkten Teilnehmer für das Q2 bestimmen, was dem Freitag eine größere Bedeutung und Aufmerksamkeit garantiert. Am Samstagmorgen wird es in der MotoGP™-Klasse ein 30-minütiges Freies Training geben (ähnlich dem aktuellen FP4), gefolgt vom Q1 und Q2 für das Qualifying.
Honda-Superstar auf Kurz-Besuch. Marc Marquez, dauerverletzter Super-Hero der MotoGP und seit Sommer 2020 von massiven Oberarmproblemen geplagt, war erstmals seit seiner letzten Operation wieder im Fahrerlager – auch um mit Honda über die aktuelle (schwierige) Situation zu sprechen. Marc will heuer noch einige Rennen fahren, und dann 2023 wieder Vollgas geben. Er weiß aber auch: Es ist seine letzte Chance: Eine weitere Operation ist de facto wohl nicht mehr möglich.
Bagnaia gewinnt. Seit die MotoGP 2016 erstmals in der Red-Bull-Ära kam, haben nur zwei verschiedene Marken gewonnen: Ducati und KTM. Das bleibt so: Bagnaia gewinnt vor Quartararo und Miller (Ducati, 2023 KTM). Brad Binder stürmt auf Rang 7 vor.
Das Ergebnis:
1. Francesco Bagnaia (ITA), Ducati 42:14.886
2. Fabio Quartararo (FRA) Yamaha +0.492
3. Jack Miller (AUS), Ducati +2.163
4. Luca Marini (ITA), Ducati +8.348
5. Johann Zarco (FRA) Ducati +8.821
7. Brad Binder (RSA), Red Bull KTM Factory Racing +7.730
12. Miguel Oliveira (POR), Red Bull KTM Factory Racing +2.727
18. Raul Fernandez (ESP), Tech3 KTM Factory Racing +42.082
20. Remy Gardner (AUS), Tech3 KTM Factory Racing +1 lap
Live auf ServusTV. Der gesamte Renntag wurde – wie gewohnt – auf Servus TV übertragen. Was ServusTV-Experte Gustl Auinger privat bewegt, das lesen Sie – hier.
Und wenn Sie vergleichen wollen: die besten Bilder von der Formel 1 2022 in Spielberg, die finden Sie – hier.
PS: Einen Saisonhöhepunkt gibt es heuer noch am Red Bull Ring – vom 23. bis zum 25. September gastiert die DTM in Spielberg. Tickets und Infos unter www.dtm.com.
Mit Lucas Auer, Thomas Preining, Philipp Eng, Mirko Bortolotti und Clemens Schmid gibt es dort auch etwas, dass die MotoGP nicht zu bieten hat: Piloten aus Österreich.