HONDA BLEIBT IN DER FORMEL 1
Hamilton begeistert, Red Bull & Honda machen weiter
Honda hätte in Brasilien fast einen Dreifach-Erfolg gefeiert. Sixpack-Weltmeister Lewis Hamilton glaubt, dass Red Bull daher 2020 gegen Mercedes und Ferrari um den WM-Titel kämpft: "Es ist einfach toll, welche großen Fortschritte Honda gemacht hat." Was auch im Dragster-Duell zwischen ihm und Pierre Gasly zu sehen war. Der Erfolg kam genau richtig. Denn nun steht fest: Honda wird Red Bull & Toro Rosso auch 2021 beliefern – und damit mit den Bullen in die neue Ära der Formel 1 mitgehen.
27.11.2019Fotos: Getty Images/Red Bull Content Pool
Es waren entscheidende Tage für die Zukunft der Formel 1, und auch für jene von Red Bull.
In Japan ist die Entscheidung gefallen, ob der japanische Motorsport-Gigant auch über das Jahr 2020 im so teuren Grand-Prix-Sport bleiben wird.
Ein Sport, in dem Honda so lange so erfolgreich war und dann in den ersten Jahren der Hybrid-Ära an der Seite McLarens so viele Debakel erlitt. Noch dazu laut hinausgerufen in die Welt vom eigenen Fahrer Fernando Alonso, der den Antriebsstrang der stolzen Nippon-Ingenieure im Funk ausgerechnet in Suzuka einst mit einem "GP2-Motor" verglichen hat.
Doch nun ist Alonso nur mehr Formel-1-Pensionist und am Weg in die Wüste (zur Rallye Dakar, pikanterweise in einem Toyota).
Und Honda, sensationellerweise, das Team der Stunde in der Formel 1.
In Sao Paulo lagen kurz vor Schluss drei Honda-gepowerte Rennwagen vorne: mit Verstappen, Albon und Gasly. Auch wenn Alex Albon noch von Lewis Hamilton abgeschossen wurde, reichte es mit dem Red-Bull-Racing-Star Verstappen und dem Toro-Rosso-Comeback-Helden Gasly zum ersten Honda-Doppelsieg seit 1991 (!).
Damals hatte ein gewisser Gerhard Berger einen Teamkollegen namens Ayrton Senna niedergerungen.
Dazu muss man wissen: ein Sieg in Sao Paulo hat für die Motorentechniker den Stellenwert, der mit dem eines Sieges auf der Hahnenkamm-Abfahrt für Skifahrer vergleichbar ist.
Denn Interlagos ist aufgrund seiner Höhe eine echte Herausforderung für die Techniker, die Leistungsfähigkeit der Motoren sinkt in der dünnen Luft rapide. Die Power-Strecke betreibt auf rund 800 Metern Höhe, das ist noch mal 140 Meter höher als etwa der Red Bull Ring, eine gnadenlose Auslese. Der PS-Verlust beträgt bis zu zehn Prozent.
Und gerade hier konnte Honda so dominieren. Sixpack-Weltmeister Lewis Hamilton lobt: "Die waren definitv besser als wir." Das weiß er besser als jeder andere, den im Kampf um Platz 2 gab es einen sensationellen Zielsprint, der an ein Dragster-Duell erinnerte. Am Ende gewann Pierre Gasly im Toro Rosso Honda gegen Hamilton im Mercedes um eine Hundertselsekunde, unter extremen und zugleich repräsentativen Bedingungen, in denen es nur mehr um die reine Kraft ging.
Auch wenn Hamilton später wegen der Aktion gegen Albon eine Fünf-Sekunden-Strafe bekam und das Duell so zum Scheingefecht wurde, war es die beste nur denkbare Werbung für Honda in eigener Sache. Dass man Mercedes hier besiegen konnte in einem echten Showdown und Verstappen so "nebenbei" auch noch das Rennen souverän gewonnen hat, ist wie ein lautstarker Ruf der Motorenabteilung an den Vorstand in Japan: "Lasst uns in der Formel 1 bleiben – wir werden noch viel Erfolg haben!"
Und man wurde gehört. Am Mittwoch wurde bekannt: Honda bleibt in der Formel 1, zumindest im ersten Jahr der neuen Ära, 2021.
Für dieses Jahr hat man mit Red Bull Racing und Toro Rosso (heißt künftig: Alpha Tauri) verlängert. Damit ist auch fix, dass Red Bull dem Grand Prix Sport erhalten bleibt.
Ein Honda-Fan hatte sich erst dieser Tage als solcher geoutet: Lewis Hamilton. Er sagt: "Es ist einfach nur beeindruckend, wie sehr sich Honda im Laufe dieser Saison verbessert hat, welche Schritte sie machen. Ich denke, wir werden 2020 einen spannenden Dreikampf um die WM haben – bei dem neben uns und Ferrari auch Red Bull absolut mitkämpfen kann, weil sie nun einen Motor haben, der absolut top ist."
Red Bull hätte es sich verdient. Franz Tost, Helmut Marko und ihre Weggefährten haben an Honda geglaubt, als die Japaner die Lachnummer der ganzen Formel 1 waren. Und sie haben ihnen vertraut und sie sind ihnen mit Respekt und Achtung begegnet – im Gegensatz zum Ex-Partner McLaren. Die Chemie stimmt einfach zwischen den Österreichern und Honda, die ja auch in der MotoGP eine lange und erfolgreiche gemeinsame Geschichte haben. Immerhin sponsert Red Bull doch das Honda-HRC-Team mit Superstar Marc Marquez.
Christian Horner, der in Sao Paulo seinen 46. Geburtstag feierte, strahlt: "Honda hat alle unsere Erwartungen in dieser Saison übertroffen."
Helmut Marko darf sich jedenfalls auf 2020 freuen – und schon jetzt genießen: Honda hat schon jetzt so viele Punkte gemacht, dass der Grazer eine Wette gegen Renault-Sportchef Cyril Abiteboul gewonnen hat.
Gewinn: 5 Flaschen feinster Champagner.
Es dürfte nicht der letzte Champagner sein, den Red Bull und Honda gemeinsam gewinnen.
Denn nach dem Spektakel steht fest, dass die Konzernbosse in Japan JA sagen zu einer Zukunft in der Formel 1.
Toyoharu Tanabe, der Technische Direktor von Honda in der Formel 1: "Mit diesem Resultat hat Honda eine glückliche Zukunft in der Formel 1 vor sich."
Interlagos war das alles entscheidende Zauber-Rennen zum perfekten Zeitpunkt.
In Japan ist die Entscheidung gefallen, ob der japanische Motorsport-Gigant auch über das Jahr 2020 im so teuren Grand-Prix-Sport bleiben wird.
Ein Sport, in dem Honda so lange so erfolgreich war und dann in den ersten Jahren der Hybrid-Ära an der Seite McLarens so viele Debakel erlitt. Noch dazu laut hinausgerufen in die Welt vom eigenen Fahrer Fernando Alonso, der den Antriebsstrang der stolzen Nippon-Ingenieure im Funk ausgerechnet in Suzuka einst mit einem "GP2-Motor" verglichen hat.
Doch nun ist Alonso nur mehr Formel-1-Pensionist und am Weg in die Wüste (zur Rallye Dakar, pikanterweise in einem Toyota).
Und Honda, sensationellerweise, das Team der Stunde in der Formel 1.
In Sao Paulo lagen kurz vor Schluss drei Honda-gepowerte Rennwagen vorne: mit Verstappen, Albon und Gasly. Auch wenn Alex Albon noch von Lewis Hamilton abgeschossen wurde, reichte es mit dem Red-Bull-Racing-Star Verstappen und dem Toro-Rosso-Comeback-Helden Gasly zum ersten Honda-Doppelsieg seit 1991 (!).
Damals hatte ein gewisser Gerhard Berger einen Teamkollegen namens Ayrton Senna niedergerungen.
Dazu muss man wissen: ein Sieg in Sao Paulo hat für die Motorentechniker den Stellenwert, der mit dem eines Sieges auf der Hahnenkamm-Abfahrt für Skifahrer vergleichbar ist.
Denn Interlagos ist aufgrund seiner Höhe eine echte Herausforderung für die Techniker, die Leistungsfähigkeit der Motoren sinkt in der dünnen Luft rapide. Die Power-Strecke betreibt auf rund 800 Metern Höhe, das ist noch mal 140 Meter höher als etwa der Red Bull Ring, eine gnadenlose Auslese. Der PS-Verlust beträgt bis zu zehn Prozent.
Und gerade hier konnte Honda so dominieren. Sixpack-Weltmeister Lewis Hamilton lobt: "Die waren definitv besser als wir." Das weiß er besser als jeder andere, den im Kampf um Platz 2 gab es einen sensationellen Zielsprint, der an ein Dragster-Duell erinnerte. Am Ende gewann Pierre Gasly im Toro Rosso Honda gegen Hamilton im Mercedes um eine Hundertselsekunde, unter extremen und zugleich repräsentativen Bedingungen, in denen es nur mehr um die reine Kraft ging.
Auch wenn Hamilton später wegen der Aktion gegen Albon eine Fünf-Sekunden-Strafe bekam und das Duell so zum Scheingefecht wurde, war es die beste nur denkbare Werbung für Honda in eigener Sache. Dass man Mercedes hier besiegen konnte in einem echten Showdown und Verstappen so "nebenbei" auch noch das Rennen souverän gewonnen hat, ist wie ein lautstarker Ruf der Motorenabteilung an den Vorstand in Japan: "Lasst uns in der Formel 1 bleiben – wir werden noch viel Erfolg haben!"
Und man wurde gehört. Am Mittwoch wurde bekannt: Honda bleibt in der Formel 1, zumindest im ersten Jahr der neuen Ära, 2021.
Für dieses Jahr hat man mit Red Bull Racing und Toro Rosso (heißt künftig: Alpha Tauri) verlängert. Damit ist auch fix, dass Red Bull dem Grand Prix Sport erhalten bleibt.
Ein Honda-Fan hatte sich erst dieser Tage als solcher geoutet: Lewis Hamilton. Er sagt: "Es ist einfach nur beeindruckend, wie sehr sich Honda im Laufe dieser Saison verbessert hat, welche Schritte sie machen. Ich denke, wir werden 2020 einen spannenden Dreikampf um die WM haben – bei dem neben uns und Ferrari auch Red Bull absolut mitkämpfen kann, weil sie nun einen Motor haben, der absolut top ist."
Red Bull hätte es sich verdient. Franz Tost, Helmut Marko und ihre Weggefährten haben an Honda geglaubt, als die Japaner die Lachnummer der ganzen Formel 1 waren. Und sie haben ihnen vertraut und sie sind ihnen mit Respekt und Achtung begegnet – im Gegensatz zum Ex-Partner McLaren. Die Chemie stimmt einfach zwischen den Österreichern und Honda, die ja auch in der MotoGP eine lange und erfolgreiche gemeinsame Geschichte haben. Immerhin sponsert Red Bull doch das Honda-HRC-Team mit Superstar Marc Marquez.
Christian Horner, der in Sao Paulo seinen 46. Geburtstag feierte, strahlt: "Honda hat alle unsere Erwartungen in dieser Saison übertroffen."
Helmut Marko darf sich jedenfalls auf 2020 freuen – und schon jetzt genießen: Honda hat schon jetzt so viele Punkte gemacht, dass der Grazer eine Wette gegen Renault-Sportchef Cyril Abiteboul gewonnen hat.
Gewinn: 5 Flaschen feinster Champagner.
Es dürfte nicht der letzte Champagner sein, den Red Bull und Honda gemeinsam gewinnen.
Denn nach dem Spektakel steht fest, dass die Konzernbosse in Japan JA sagen zu einer Zukunft in der Formel 1.
Toyoharu Tanabe, der Technische Direktor von Honda in der Formel 1: "Mit diesem Resultat hat Honda eine glückliche Zukunft in der Formel 1 vor sich."
Interlagos war das alles entscheidende Zauber-Rennen zum perfekten Zeitpunkt.
Honda und Red Bull – was als Zweckgemeinschaft begonnen hat, könnte noch ganz viel Zukunft haben.
Sensationell: Wenige Kilometer vor dem Ziel waren die ersten drei Rennwagen allesamt von Honda motorisiert.
In einem sensationellen Dragster-Duell auf der Zielgeraden setzte sich Hondas Power gegen jene von Mercedes durch.
Hamilton gratulierte Gasly fair zu dessen großen Erfolg. Davor hatte er Albon abgeschossen und so einen möglichen Dreifach-Erfolg von Honda bzw. von den Red-Bull-Teams verhindert. Er entschuldigte sich aber sofort und aufrichtig.
Dr. Helmut Marko hatte Pierre Gasly im Sommer...
...zurück zu Toro Rosso geschickt, freute sich nun aber aufrichtig.
Hinter dem schier unantastbaren Sieger Max Verstappen brillierte Gasly mit einer sehr reifenschonenden Fahrt.
Mit Honda eroberte...
...Toro Rosso...
...doppelt so viele Podien..
...wie im Rest seiner Geschichte.
Der obligate Griff aufs Honda-Logo...
...und Jubel mit dem Sieger Max Verstappen.
Lewis Hamilton (der später wieder vom Podium musste) staunt über die enorme Entwicklung von Honda, seit sie mit Red Bull kooperieren.
Pierre Gasly, der ja schon der japanischen Superformula für Honda fuhr und 2018 bei Toro Rosso mitentwickelte, hat eine besondere Beziehung zum Land des Lächelns.
Viel Arbeit für die großen Träume: Gasly scheint sich bei Toro Rosso wohler zu fühlen als bei Red Bull Racing, wo alles – durchaus zurecht - Verstappen untergeordnet wird.
Max Verstappen war der wahre Hausherr in der Heimat des großen Ayrton Senna.
Eine höchst ungewöhnliche Situation: Mercedes und Lewis Hamilton im Schatten von Verstappen, Red Bull und Honda.