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Karl Habsburg: Mein Sohn, der Rennfahrer

Auf motorprofis.at spricht Karl Habsburg erstmals ausführlich über die Renn-Karriere seines Sohnes Ferdinand, der vor den Toren der Formel 1 steht.
Am Wochenende beginnt die Formel-3-EM am Stadtkurs in Pau. Das erste Formel-3-Rennen seit Macao im November, wo Ferdinand Habsburg (20) der große Hero war – auch wenn er in der letzten Kurve nach atemberaubender Fahrt crashte. Doch einmal mehr sah man: Gerade auf Stadtkursen (wie es auch Pau ist), ist Ferdinand Extra-Klasse. Nun spricht erstmals sein Vater über die Karriere – Karl Habsburg, der Mann, der jetzt Kaiser von Österreich wäre, wenn das Land noch eine Monarchie wäre.
 
Herr Habsburg, wann ist Ihnen zum ersten Mal aufgefallen, dass ihr Sohn eine Leidenschaft für den Rennsport entwickelt?
Karl Habsburg: Sehr früh. Schon mit sieben Jahren war ihm klar, dass er in etwas außergewöhnlich gut sein wollte. Und Autos faszinierten ihn, ebenso Geschwindigkeit. Und schon bei seinem ersten Besuch auf einer Kartbahn war er völlig begeistert.
 
Ferdinand hat im Vorjahr eine enorme Entwicklung gemacht, tolle Rennen geliefert – und gilt nun absolut als Nachwuchskandidat für die Formel 1.
Karl Habsburg: Tatsächlich ist ihm im vergangenen Jahr ein beeindruckender Sprung gelungen. Der Sieg in Spa in der Formel 3 – auf einer Strecke, die von allen als außergewöhnlich beschrieben wird. Und dann das Rennen in Macao, bei dem ich live mitgefiebert habe.
 
Beim Rennen in Macao sorgte Ferdinand international für Aufsehen – Vater Karl hat vor Ort mitgefiebert.Beim Rennen in Macao sorgte Ferdinand international für Aufsehen – Vater Karl hat vor Ort mitgefiebert.
Jene inoffizielle Formel-3-Weltmeisterschaft, bei der Ihr Sohn international für Aufsehen gesorgt hat. Erst tolle Überholmanöver, dann in der letzten Runde in Führung liegend, ehe er im Zweikampf wie der Zweitplatzierte in der letzten Kurve abgeflogen ist und auf drei Rädern ins Ziel kam, als Vierter.
Karl Habsburg: Ich konnte es auf der Tribüne nicht richtig sehen, sah nur wie die Menge gejubelt hat. Erst dachte ich, die feiern den Sieger Dan Ticktum. Dann wurde mir erst klar, dass der Applaus Ferdinand galt, der in seinem Wrack über die Ziellinie rollte und für seinen Einsatz und seinen Kampfgeist gefeiert wurde.
 
Zurecht.
Karl Habsburg: Es ist schön zu sehen, mit welcher Passion und mit welcher Leidenschaft er diesen Sport lebt. Er hat eine echte Hingabe dafür, und bis ins kleinste Detail, das für den Erfolg nötig ist. Er liebt alle Aspekte.
Hat er diese Rennsport-Leidenschaft von ihnen?
Karl Habsburg: Nein, ich hatte bis dahin keinen Bezug zu Autorennen, bin eher im Flugsport daheim. Aber jetzt fiebere ich natürlich immer mit.
 
Spätestens seit Macao glauben viele: ihr Sohn kommt in die Formel 1.
Karl Habsburg: Da muss man realistisch bleiben. Es ist sehr schwierig da rein zu kommen. Und Ferdinand konzentriert sich immer nur auf die Gegenwart. Außerdem macht er den Erfolg seiner Karriere nicht von der Formel 1 abhängig – ihm machen die verschiedensten Autos und Serien Spaß. Erst kürzlich ist er gemeinsam mit seinem Manager GT Open gefahren. Er will möglichst viel kennen lernen, jede Kilometer Rennen macht ihm Freude.
 
Heuer geht es um den Titel in der Formel 3. Er scheint sich bei Carlin, in seinem englischen Team sehr wohlzufühlen – und überhaupt in England. Auch, weil die Engländer echte Racer sind, und nicht zuerst auf den berühmten Nachnamen schauen?
Karl Habsburg: Das kann sein. Manchmal macht es ihm sein Name nicht leicht, als Rennfahrer anerkannt zu werden. Aber wenn ihn wahre Fans auf der Strecke sehen, sind sie rasch begeistert von der Art, wie er fährt. Gerade auch in England.
 
War da nie der Gedanke: Rennsport passt eigentlich nicht zum Ruf des Hauses Habsburg?
Karl Habsburg: In keiner Weise! Die Kinder sollen machen, was ihnen Spaß macht. Und die Repräsentations-Aufgaben, die er hat, sind gut abgestimmt, da gibt es kein Problem. Ferdinand hat eine gute Mischung in sich: Zum einen ist er extrem fokussiert auf seine Ziele im Rennsport, zum anderen hat er aber auch ein anderes Leben und Dinge fernab des Fahrerlagers, die ihn auch interessieren. Und er hat noch etwas, dass gerade für einen Sportler wichtig ist: Er kann gut mit andere Menschen und kommt schnell ins Gespräch. Auch mit Journalisten (lacht).
Vater Karl Habsburg über seinen Sohn Ferdinand: „Manchmal macht es ihm sein Name nicht leicht, als Rennfahrer anerkannt zu werden. Aber wenn ihn wahre Fans auf der Strecke sehen, sind sie rasch begeistert von der Art, wie er fährt.Vater Karl Habsburg über seinen Sohn Ferdinand: „Manchmal macht es ihm sein Name nicht leicht, als Rennfahrer anerkannt zu werden. Aber wenn ihn wahre Fans auf der Strecke sehen, sind sie rasch begeistert von der Art, wie er fährt."
Ferdinand hat die richtige Mischung, beschreibt Vater Karl: „Extrem fokussiert auf seine Ziele im Rennsport, aber auch an Dingen fernab des Fahrerlagers interessiert. Und er kann – wichtig für einen Sportler – gut mit andere Menschen.Ferdinand hat die richtige Mischung, beschreibt Vater Karl: „Extrem fokussiert auf seine Ziele im Rennsport, aber auch an Dingen fernab des Fahrerlagers interessiert. Und er kann – wichtig für einen Sportler – gut mit andere Menschen."
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