RACER AUS DEM ROLLSTUHL
Er hat Mut. Er macht Mut.
Was für eine Inspiration. Seit fast einem Vierteljahrhundert sitzt Gustav Engljähringer im Rollstuhl. Das hindert den Oberösterreicher aber nicht daran, seiner Renn-Leidenschaft zu frönen. Nun holte der BMW-Pilot seinen zweiten Europameistertitel. Als echter Racer.
05.11.2018Fotos: Klaus Kuhne, Engljähringer, BMW, Mercedes
Seit Wochen fiebern Rennfahrer und Fans in aller Welt mit Robert Wickens mit. Der Ex-DTM-Star aus Kanada hat sich bei einem Indycar-Rennen so schwer verletzt, dass er - zumindest derzeit - an den Beinen gelähmt ist.
Niemand kann heute sagen, ob die Nervenbahnen sich so weit wieder erholen, dass der im Fahrerlager so populäre Rob, Ex-Markengefährte von Lucas Auer bei Mercedes und Ex-Red-Bull-Junior neben Dani Ricciardo und Jean-Eric Vergne, eines Tages wieder selbstständig gehen kann.
Doch unabhängig von einem noch möglichen Happy End für Wickens beweist nun ein Österreicher, das man auch im Rollstuhl seinen Weg in ein Renncockpit findet - und das sogar mit großem Erfolg.
Sein Name: Gustav Engljähringer.
1994 brach er sich bei einem Verkehrsunfall einen Halswirbel. Seither sitzt er im Rollstuhl.
Nun ist er als Rennfahrer Europameister.
An jenem Tag veränderte die Diagnose Querschnittlähmung sein Leben radikal. Heute, knapp 25 Jahre später, ist der 47-jährige Oberösterreicher nicht nur begeisterter Motorsportler – sondern auch ein echter Weltrekordler: Nachdem er sich bereits 2015 als erster querschnittgelähmter Rennfahrer überhaupt zum Titelträger in einer internationalen Rennserie gekürt hatte, ist Engljähringer dieses Kunststück jetzt wieder gelungen.
Wieder hat sich der Oberösterreicher den Gesamtsieg in der Klasse "Cup 1" der internationalen 24-Stunden-Serie geholt. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen vom Schweizer Team HOFOR RACING, powered by BONK Motorsport, gewann der zweifache Familienvater auf BMW M235i Racing alle sechs Rennen der Saison.
Damit zählt der 47-jährige Unternehmer nicht nur zu den erfolgreichsten rot-weiß-roten Motorsportlern des Jahres, sondern auch zu einem der schnellsten Motorsportler mit Querschnittlähmung überhaupt.
Mit sechs Klassensiegen bei sechs Rennen der internationalen 24-Stunden-Serie (24h Series.com), darunter den Langstrecken-Klassikern von Dubai, Silverstone oder Spa-Francorchamps, setzt er sogar noch einen drauf – und holt er sich neben dem Fahrer-Europameister-Titel in der Klasse Cup 1 auch den Gesamtsieg aller Klassen.
Als einziger Fahrer mit Handicap lässt er dabei nicht weniger als 76 Konkurrenten aus 25 Teams hinter sich!
Während seine vier Teamkollegen Martin Kroll, Michael Schrey, Michael Fischer und Bernd Küpper den BMW M235i Racing „ganz normal“ mit den Pedalen fahren, bedient Engljähringer Gas, Kupplung und Bremse mit speziell dafür montierten Hand-Bedienelementen – und ist dabei keineswegs der Langsamste im Team, wie er nicht ohne Stolz erwähnt.
Quasi „nebenbei“ schaffte Gustav Engljähriger 2018 ein weiteres Kunststück – er beendet das 24-Stunden-Stunden-Rennen auf der legendären Nürburgring-Nordschleife als Zweiter seiner Klasse.
Sein Bolide in der "Grünen Hölle": Ein Porsche Cayman des Teams PIXUM Adrenallin Motorsport.
Begonnen hat die Motorsport-Karriere Gustav Engljähringers 2007 in der hartumkämpften BMW 325 Challenge. Nach ersten Erfolgen folgte 2011 der Wechsel zu den Young Timern – und ein Jahr später der erste Triumph: Mit zehn Siegen in 14 Rennen kürt sich Engljähringer zum souveränen Gesamtsieger der Meisterschaft.
Nach diesem beeindruckenden Triumph – herausgefahren im längst legendären Jaguar V8 STAR von Robert Lechner – wechselte er in die internationale Langstrecken-Szene.
Neben jeder Menge Spaß im Renncockpit ist das erklärte Ziel des hauptberuflichen Transportunternehmers aus dem oberösterreichischen Frankenburg, ein Zeichen für mehr Toleranz und gegen Vorurteile gegen Behinderte zu setzen.
„Ich will demonstrieren, dass Motorsportler mit körperlicher Behinderung mit Hilfe der richtigen Technik ebenbürtige Leistungen erbringen können“, sagt Engljähriger, der im Alltag selbst häufig am Steuer eines eigens dafür umgebauten 40-Tonnen-Lkw sitzt.
Als eines von nur 13 Mitgliedern der 2018 ins Leben gerufenen DAA Commission des Weltmotorsportverbands FIA setzt er sich auf höchster Ebene für seine Ziele ein.
Das nächste Ziel ist schon definiert: Beim 24-Stunden-Rennen auf der GP-Strecke „Circuit of the Americas“ in Texas haben Engljähringer und seine Teamkollegen am 16./17. November als aktuell Zweite der Wertung sogar noch die Chance auf den Gesamtsieg im sogenannten „Championship of the Continents“.
Sein Fall erinnert an seinen beinamputierten BMW-Markenkollegen Alex Zanardi, der im August im DTM-Rennen von Misano sensationell Fünfer geworden ist.
Menschen wie Alex und Gustav sind eine Inspiration für uns alle.
Und ganz speziell für Menschen wie Robert Wickens, die gerade jetzt ihren größten Kampf bestreiten.
Mehr Infos über das Projekt:
http://missionpossibleracing.com/
Niemand kann heute sagen, ob die Nervenbahnen sich so weit wieder erholen, dass der im Fahrerlager so populäre Rob, Ex-Markengefährte von Lucas Auer bei Mercedes und Ex-Red-Bull-Junior neben Dani Ricciardo und Jean-Eric Vergne, eines Tages wieder selbstständig gehen kann.
Doch unabhängig von einem noch möglichen Happy End für Wickens beweist nun ein Österreicher, das man auch im Rollstuhl seinen Weg in ein Renncockpit findet - und das sogar mit großem Erfolg.
Sein Name: Gustav Engljähringer.
1994 brach er sich bei einem Verkehrsunfall einen Halswirbel. Seither sitzt er im Rollstuhl.
Nun ist er als Rennfahrer Europameister.
An jenem Tag veränderte die Diagnose Querschnittlähmung sein Leben radikal. Heute, knapp 25 Jahre später, ist der 47-jährige Oberösterreicher nicht nur begeisterter Motorsportler – sondern auch ein echter Weltrekordler: Nachdem er sich bereits 2015 als erster querschnittgelähmter Rennfahrer überhaupt zum Titelträger in einer internationalen Rennserie gekürt hatte, ist Engljähringer dieses Kunststück jetzt wieder gelungen.
Wieder hat sich der Oberösterreicher den Gesamtsieg in der Klasse "Cup 1" der internationalen 24-Stunden-Serie geholt. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen vom Schweizer Team HOFOR RACING, powered by BONK Motorsport, gewann der zweifache Familienvater auf BMW M235i Racing alle sechs Rennen der Saison.
Damit zählt der 47-jährige Unternehmer nicht nur zu den erfolgreichsten rot-weiß-roten Motorsportlern des Jahres, sondern auch zu einem der schnellsten Motorsportler mit Querschnittlähmung überhaupt.
Mit sechs Klassensiegen bei sechs Rennen der internationalen 24-Stunden-Serie (24h Series.com), darunter den Langstrecken-Klassikern von Dubai, Silverstone oder Spa-Francorchamps, setzt er sogar noch einen drauf – und holt er sich neben dem Fahrer-Europameister-Titel in der Klasse Cup 1 auch den Gesamtsieg aller Klassen.
Als einziger Fahrer mit Handicap lässt er dabei nicht weniger als 76 Konkurrenten aus 25 Teams hinter sich!
Während seine vier Teamkollegen Martin Kroll, Michael Schrey, Michael Fischer und Bernd Küpper den BMW M235i Racing „ganz normal“ mit den Pedalen fahren, bedient Engljähringer Gas, Kupplung und Bremse mit speziell dafür montierten Hand-Bedienelementen – und ist dabei keineswegs der Langsamste im Team, wie er nicht ohne Stolz erwähnt.
Quasi „nebenbei“ schaffte Gustav Engljähriger 2018 ein weiteres Kunststück – er beendet das 24-Stunden-Stunden-Rennen auf der legendären Nürburgring-Nordschleife als Zweiter seiner Klasse.
Sein Bolide in der "Grünen Hölle": Ein Porsche Cayman des Teams PIXUM Adrenallin Motorsport.
Begonnen hat die Motorsport-Karriere Gustav Engljähringers 2007 in der hartumkämpften BMW 325 Challenge. Nach ersten Erfolgen folgte 2011 der Wechsel zu den Young Timern – und ein Jahr später der erste Triumph: Mit zehn Siegen in 14 Rennen kürt sich Engljähringer zum souveränen Gesamtsieger der Meisterschaft.
Nach diesem beeindruckenden Triumph – herausgefahren im längst legendären Jaguar V8 STAR von Robert Lechner – wechselte er in die internationale Langstrecken-Szene.
Neben jeder Menge Spaß im Renncockpit ist das erklärte Ziel des hauptberuflichen Transportunternehmers aus dem oberösterreichischen Frankenburg, ein Zeichen für mehr Toleranz und gegen Vorurteile gegen Behinderte zu setzen.
„Ich will demonstrieren, dass Motorsportler mit körperlicher Behinderung mit Hilfe der richtigen Technik ebenbürtige Leistungen erbringen können“, sagt Engljähriger, der im Alltag selbst häufig am Steuer eines eigens dafür umgebauten 40-Tonnen-Lkw sitzt.
Als eines von nur 13 Mitgliedern der 2018 ins Leben gerufenen DAA Commission des Weltmotorsportverbands FIA setzt er sich auf höchster Ebene für seine Ziele ein.
Das nächste Ziel ist schon definiert: Beim 24-Stunden-Rennen auf der GP-Strecke „Circuit of the Americas“ in Texas haben Engljähringer und seine Teamkollegen am 16./17. November als aktuell Zweite der Wertung sogar noch die Chance auf den Gesamtsieg im sogenannten „Championship of the Continents“.
Sein Fall erinnert an seinen beinamputierten BMW-Markenkollegen Alex Zanardi, der im August im DTM-Rennen von Misano sensationell Fünfer geworden ist.
Menschen wie Alex und Gustav sind eine Inspiration für uns alle.
Und ganz speziell für Menschen wie Robert Wickens, die gerade jetzt ihren größten Kampf bestreiten.
Mehr Infos über das Projekt:
http://missionpossibleracing.com/
Im Rollstuhl wartet Gustav auf seinen Einsatz.
Mit seinen Teamkollegen.
Daumen hoch! Selbst beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring konnte Engljähringer seine Klasse als Racer zeigen.
Alex Zanardi wurde in der DTM in Misano Fünfter.
Der Italiener ist im BMW eine Inspiration für viele.
Robert Wickens 2017 in Schladming. Noch hoffen wir...
...dass er eines Tages wieder gehen und jubeln kann.