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ALPINE FORMEL 1

ALPINE FORMEL 1

Alonsos Schicksal trägt nun Pink

Alonsos Alpine ist da! Alpine präsentiert das Auto, wegen dem Doppel-Weltmeister Fernando Alonso in die Formel 1 zurückgekehrt ist: den Alpine A522 für die Saison 2022. Und dank des neuen österreichischen Sponsor mischt sich zum französischen Blau nun Pink. Ein gutes Zeichen für eine rosarote Zukunft? Hoffentlich: denn dieses Auto wird Alonsos Formel-1-Schicksal entscheiden.
Es ist eines der spannendsten Autos der Saison – und der Rennwagen, der möglicherweise über die Formel-1-Karriere des legendären Fernando Alonso entscheiden wird. Und ein Formel-1-Team, das nun einen Hauptsponsor aus Oberösterreich hat: BWT Alpine F1 Team.

Der Rennstall aus Enstone, der schon Toleman, Benetton, Renault und Lotus hieß, bekommt im zweiten Jahr unter dem Kult-Namen Alpine erstmals einen pinken Anstrich: BWT, der österreichische Wasseraufbereiter, der im Sport längst omnipräsent ist, ist von Aston Martin (früher Racing Point / Force India) zu Alpine umgestiegen
Und mit den Österreichern auch der Teamchef: Otmar Szafnauer. So einen direkten Wechsel eines Team Principals von einem Team zum anderen und das ohne Auszeit, das hat man in der Formel 1 schon seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen. Szafnauer löst in der traditionell etwas unübersichtlichen Teamstruktur Davide Brivio ab, der nun andere Aufgaben im Team hat, und Technik-Direktor Marcin Budkowski.

Noch jemand ist weg: Alain Prost. Die Renault-Legende sollte seit Jahren eine Rolle im Team ausüben ähnlich jener von Niki Lauda früher bei Mercedes. Nun hat er das Team verlassen, offensichtlich im Streit mit CEO Laurent Rossi.

Eine andere Legende aber ist geblieben und motivierter denn je: Fernando Alonso!
Dieses Auto war es, für das er nach Ausflügen zur Dakar, nach Indy oder Le Mans, wieder in die Formel 1 zurückgekehrt ist.
Denn als er 2021 ein schwieriges Comeback-Jahr in der Formel 1 in Angriff nahm, da ging es ihn nur um 2022: Jenes Jahr, in dem wegen der völlig neuen Regelgebung die eingefahrenen Hierachien im Grand-Prix-Sport wieder neu geordnet werden könn(t)en. Die große Chance für Alpine zu den Big Teams aufzuschließen, für Alonso mit bald 41 wohl die letzte.

Kann Alpine heuer zum Siegerteam aus eigener Kraft werden, nachdem man im Vorjahr durch Esteban Ocon (mit Hilfe von Alonso) in Budapest die Gunst der Stunde nutzen konnte und man einige starke Renn-Wochenenden gegen Jahresende hatte?
"Uns muss klar sein, dass es nicht entscheidend ist, wo wir starten", steigt Rossi auf die Euphorie-Bremse. "Es kommt drauf an, wo wir am Saisonende liegen. Wir müssen weiterhin Verbesserungen zeigen, und uns  als Ziel setzen, operativ fehlerfrei zu sein, uns immer steigern." Das klingt recht defensiv.

Das bescheidene Ziel für 2022: mindestens Platz 5.  "Und bisher haben wir unsere Ziele erreicht", meint Rossi. "Wir müssen realistisch sein. Heuer werden alle Karten neu gemischt. Wir wissen nicht, wo wir stehen, bis wir wirklich auf der Strecke fahren", sagt der CEO von Alpine. 100 Rennen würde man brauchen, um WM-Kandidat zu sein – so sagte man im Vorjahr. Das wären noch drei Jahre. So lange wird sich Alonso nicht gedulden. Sein Vertrag läuft Ende der Saison aus, jener von Ocon 2024. Doch im Vorjahr war Alonso in Summe besser und trotz der langen Laufzeit von Ocons Vertrag, wird der Franzose angasen müssen. Mit Oscar Piastri (Australien) ist ein "Wunderkind" auf der Warteposition, zudem ist Jack Doohan von Red Bull ins Alpine-Förderprogramm gewechselt.

Als Hoffnung gilt auch Szafnauer, 57. Renault und Alpine hatten in der Post-Briatore nicht immer Glück mit den Team-Bossen, doch Szafnauer, dessen Vorfahren im heutigen Rumänien im k.u.k-Österreich lebten, machte Force India einst zum Weltmeister der Effizienz. Kein Team machte aus so wenig Geld so viele Punkte.

Deshalb steht er nun auch bei Alpine für gute Aussichten: "Ich weiß, wie gut dieses Team ist, und wie gut es werden kann", sagt er, "Das Personal und die beiden Fahrer sind so stark, dass ich es kaum erwarten kann, zur Sache zu kommen." Ocon, kennt der neue Alpine-Teamchef aus der gemeinsamen Zeit bei Force India, wo Ocon 2017/18 fuhr, legendäre Stallduelle gegen Sergio Perez inklusive. "Da war er jung, unerfahren, sehr talentiert und sehr schnell auf der Strecke. Sein Talent ist unübersehbar."

Mit Alonso arbeitet Szafnauer, der zuletzt mit Vettel ebenfalls einen Mehrfach-Weltmeister als Piloten hatte, zum ersten Mal. Knappe Analyse: "Er ist eine Legende und verdient, endlich wieder vorne zu fahren."
Alonso ist sichtlich aufgeregt: "2021 war eher ein Übergangsjahr für das Team", sagt er:  "Wir haben trotzdem einige fantastische Ergebnisse wie Estebans Sieg in Ungarn und mein Podium in Katar geholt. Dieses Jahr spüre ich echten Optimismus im Team. Wir haben in Enstone und Viry im Winter hart gearbeitet."

Allerdings wissen alle, dass erst der Barcelona-Test zeigen wird, wo Alpine wirklicht steht. Zuletzt gab es Probleme bei den Crash-Tests. Doch das Pink kommt Alpine nicht so schnell abhanden. Was auch am neuen Hauptsponsor aus Österreich liegt: BWT.
Alpine hat noch eine zweite Variante der Lackierung vorgestellt. In dieser ist das Auto überwiegend in Rosa gehalten - ein Dankeschön an den Geldgeber aus Mondsee. In dieser Speziallackierung wird Alpine bei den ersten beiden Rennen antreten. Erst dann wird dann auf die blaue Hauptlackierung gewechselt.

BWT-Chef Andreas Weißenbacher hatte noch mehr Träume in Pink: ""Mein großer Traum ist es, alles in Rosa zu machen", erklärt der Geschäftsführer:  "In Rosa glänzt es mehr. Alpine hat das möglich gemacht. Es wird erstaunlich sein und ist für mich ein berührender Moment. Ihr habt mein Herz berührt."

Am 20. März in Bahrain wissen wir, ob die schöne Französin auch ganz schön schnell ist.


 







Das Alternativ-Farbkonzept: Bei  den ersten beiden Rennen wird der Alpine A522 von Pink dominiert.Das Alternativ-Farbkonzept: Bei den ersten beiden Rennen wird der Alpine A522 von Pink dominiert.
Fernando Alonso (Alpine).Fernando Alonso (Alpine).
Esteban Ocon (Alpine).Esteban Ocon (Alpine).
BWT Alpine A522.BWT Alpine A522.
BWT Alpine A522.BWT Alpine A522.
BWT Alpine A522.BWT Alpine A522.
BWT Alpine A522.BWT Alpine A522.
BWT Alpine A522.BWT Alpine A522.
BWT Alpine A522.BWT Alpine A522.
BWT Alpine A522.BWT Alpine A522.
BWT Alpine A522.BWT Alpine A522.
Otmar Szafnauer wechselte volley von Aston Martin zu Alpine. So etwas sieht man in der Formel 1 so gut wie nie.Otmar Szafnauer wechselte volley von Aston Martin zu Alpine. So etwas sieht man in der Formel 1 so gut wie nie.
BWT Alpine A522.BWT Alpine A522.
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