F1-TEAMS IM CHECK (1): RENAULT
Lust auf mehr
Kaum eine Marke war in den vergangenen 40 Jahren Formel 1 so innovativ wie Renault und – was den Motor betrifft – auch so erfolgreich. 2018 setzt das Team radikale Schritte, um in die Liga der Top-Rennställe vorzudringen.
23.02.2018Fotos: Werk
Wer fährt?
Beim Comeback 2015 machte Renault den Fehler mit der wohl schlechtesten Fahrerpaarung zu beginnen (Palmer/Magnussen) – mittlerweile aber haben die Gelb-Schwarzen ein absolutes Top-Duo. Nico Hülkenberg (oben links), der endlich seinen Negativ-Rekord stoppen will und sein erstes Podium anstrebt, und Carlos Sainz (oben rechts) sind sowohl erfahren als auch noch recht jung, und beide sind bekannt dafür, das Maximum des Möglichen herauszuholen und so gut wie nie Dummheiten zu machen. Genau solche Leute braucht man in der Entwicklung, wo jeder Kilometer zählt als auch in WM, wo jeder erreichte Punkt wichtig ist.
Wer schafft an?
Kaum eine Marke war in den vergangenen 40 Jahren Formel 1 so innovativ wie Renault und – was den Motor betrifft – auch so erfolgreich. Was die Erfolge in Renault-Werksteam-Versionen betrifft, gibt es aber eine bittere Erkenntnis: Titel holte man nur in der verrückten Zeit unter Flavio Briatore, als der Konzern-Betrieb de facto wie ein Privatteam geführt wurde. Cyril Abiteboul ist nun der neue starke Mann, der sich in einer jahrelang eher undurchsichtigen Hierachie als Teamchef und Alpha-Tier durchgesetzt hat. Dafür fährt er jetzt zunehmend die Ellbogen aus. Vor allem seine Duelle mit Partner Red Bull zeigen, dass Renault nicht länger bereit ist der nette Konkurrent von nebenan zu sein, der nicht ganz ernst genommen wird. Die Aktion, einer der wichtigsten und über die anderen Teams bestinformierten FIA-Kontrolleure ins Team zu holen, war ein klares Zeichen, dass Renault nun gewillt ist, ähnlich rücksichtslos wie die drei Top-Rennställe zu agieren, um genau in die Liga dieses Trios vorzudringen.
Wie ist die Lage?
Hoffnungsvoll. Carlos Ghosn hat lange überlegt, aus der Formel 1 auszusteigen – und sich dann Ende 2015 für das genaue Gegenteil entschieden. Attacke! Die Budgets wurden drastisch erhöht – mit den früher eingesetzten Mitteln wäre es unmöglich gewesen, je in die WM-Favoriten-Liga aufzusteigen. Jetzt fließt mehr Geld, Infrastruktur und Mitarbeiterstand wurden sowohl in Enstone als auch im Motorenwerk massiv erhöht. Und dann setzte Renault einen fast revolutionären Schritt: entgegen des Trends fast aller anderen Konzerne steigen die Franzosen (als erfolgreichstes Team!) aus der Formel E aus, um sich voll und ganz auf die Formel 1 zu konzentrieren.
Das Fragezeichen bleibt aber der Motor der 2017 erschreckende Haltbarkeitsprobleme hatte. Mit dem Know-how von Red Bull und McLaren und eben Renault hofft man nun besonders viele hochwertige Daten sammeln zu können.
Wie ist die Aussicht?
Unser Tipp: Renault wird sich an Platz 4 annähern und endlich Podestplätze erreichen. Das Team selbst steht massiv unter Druck: Der direkte Vergleich mit Neo-Partner McLaren und Red Bull Racing wird unerbittlich zeigen, wer das beste Chassis baut.
Beim Comeback 2015 machte Renault den Fehler mit der wohl schlechtesten Fahrerpaarung zu beginnen (Palmer/Magnussen) – mittlerweile aber haben die Gelb-Schwarzen ein absolutes Top-Duo. Nico Hülkenberg (oben links), der endlich seinen Negativ-Rekord stoppen will und sein erstes Podium anstrebt, und Carlos Sainz (oben rechts) sind sowohl erfahren als auch noch recht jung, und beide sind bekannt dafür, das Maximum des Möglichen herauszuholen und so gut wie nie Dummheiten zu machen. Genau solche Leute braucht man in der Entwicklung, wo jeder Kilometer zählt als auch in WM, wo jeder erreichte Punkt wichtig ist.
Wer schafft an?
Kaum eine Marke war in den vergangenen 40 Jahren Formel 1 so innovativ wie Renault und – was den Motor betrifft – auch so erfolgreich. Was die Erfolge in Renault-Werksteam-Versionen betrifft, gibt es aber eine bittere Erkenntnis: Titel holte man nur in der verrückten Zeit unter Flavio Briatore, als der Konzern-Betrieb de facto wie ein Privatteam geführt wurde. Cyril Abiteboul ist nun der neue starke Mann, der sich in einer jahrelang eher undurchsichtigen Hierachie als Teamchef und Alpha-Tier durchgesetzt hat. Dafür fährt er jetzt zunehmend die Ellbogen aus. Vor allem seine Duelle mit Partner Red Bull zeigen, dass Renault nicht länger bereit ist der nette Konkurrent von nebenan zu sein, der nicht ganz ernst genommen wird. Die Aktion, einer der wichtigsten und über die anderen Teams bestinformierten FIA-Kontrolleure ins Team zu holen, war ein klares Zeichen, dass Renault nun gewillt ist, ähnlich rücksichtslos wie die drei Top-Rennställe zu agieren, um genau in die Liga dieses Trios vorzudringen.
Wie ist die Lage?
Hoffnungsvoll. Carlos Ghosn hat lange überlegt, aus der Formel 1 auszusteigen – und sich dann Ende 2015 für das genaue Gegenteil entschieden. Attacke! Die Budgets wurden drastisch erhöht – mit den früher eingesetzten Mitteln wäre es unmöglich gewesen, je in die WM-Favoriten-Liga aufzusteigen. Jetzt fließt mehr Geld, Infrastruktur und Mitarbeiterstand wurden sowohl in Enstone als auch im Motorenwerk massiv erhöht. Und dann setzte Renault einen fast revolutionären Schritt: entgegen des Trends fast aller anderen Konzerne steigen die Franzosen (als erfolgreichstes Team!) aus der Formel E aus, um sich voll und ganz auf die Formel 1 zu konzentrieren.
Das Fragezeichen bleibt aber der Motor der 2017 erschreckende Haltbarkeitsprobleme hatte. Mit dem Know-how von Red Bull und McLaren und eben Renault hofft man nun besonders viele hochwertige Daten sammeln zu können.
Wie ist die Aussicht?
Unser Tipp: Renault wird sich an Platz 4 annähern und endlich Podestplätze erreichen. Das Team selbst steht massiv unter Druck: Der direkte Vergleich mit Neo-Partner McLaren und Red Bull Racing wird unerbittlich zeigen, wer das beste Chassis baut.
Attacke: Das Renault Sport F1-Team will mit dem neuen R.S.18 in die Podiumsplätze vordringen.
Motiviert nicht nur auf der Rennstrecke: Die Truppe von Renault Sport kümmert sich neben dem Motorsport auch um die Straßenautos des Hauses. Fahrzeuge wie Megane R.S. und Clio R.S. zählen seit Generationen zum Besten, was man an kompakten Sportfahrzeugen kaufen kann. Warum? Weil sie radikaler abgestimmt als die Konkurrenten und damit lustiger zu fahren sind. Da spürt man einfach, dass im gleichen Haus ernsthafter Motorsport betrieben wird.