DTM HOCKENHEIM
Luggi Auer: Triumph nach Drama
Lucas Auer ist der Mann der Stunde in der DTM. Samstag nach Start aus Reihe 1 abgeschossen, siegt der Tiroler in sensationeller Manier im zweiten Rennen in Hockenheim – wie schon davor in Assen. Red-Bull-Jungstar Liam Lawson wird Sonntag Zweiter und geht als Titelfavorit ins Super-Finale am Wochenende am Norisring.
03.10.2021Fotos: Gerald Enzinger, DTM
Lucas Auer ist der "HERBST-Meister" der DTM, der Mann der Stunde, der Agent 007 der DTM.
Der Österreicher im Winward-Mercedes verpasste im Qualifying am Sonntag die Pole Position nur um sieben Tausendstelsekunden, er ging als als Zweiter genau zwischen den beiden Titel-Favoriten Kelvin van der Linde und Liam Lawson ins Rennen.
Und das gewann er in sensationeller und souveräner Manier.
Nach wenigen hundert Metern überholte er Pole-Setter Van der Linde in Runde 1, ab da zog er, wie in einer eigenen Welt fahrend, davon. Es ist der siebente DTM-Sieg seiner Karriere – nach Lausitzring 2016, Hockenheim. Lausitzring, Nürburgring 2017, Lausitzring 2020 und eben Assen 2021.
Keiner ist so gut in Form wie der 27-jährige Kufsteiner.
Eine indirekte Folge: Mercedes-AMG sicherte sich schon vor dem Finale den Sieg in der Markenwertung!
LUCAS AUER: „Vorerst einmal ein herzliches Danke an mein Team. Das Auto war gestern nach dem Zwischenfall erheblich beschädigt. Doch die Jungs haben einen tollen Job gemacht. Mein Mercedes fühlte sich heute sogar noch besser an. Ganz wichtig war im Rennen, dass ich schnell an Kelvin van der Linde vorbei gekommen bin. Danach habe ich das Rennen kontrollieren können. Ich bin mega happy, und freue mich jetzt auf das Finale nächste Woche am Norisring. Denn ein Stadtkurs ist immer etwas besonderes.“
Aber noch ein anderer Pilot mit Österreich-Bezug jubelt: Liam Lawson ist mit seinem zweiten Platz nun in Führung der DTM, er geht als Favorit ins Saisonfinale am Wochenende am Nürburgring – zumal sein Titelrivale Kelvin van der Linde (Pole-Setter) mit insgesamt 10 Sekunden Strafen wegen verschiedener Vergehen nur auf Platz 10 gewertet wurde.
Hier noch unser Bericht zum Samstag-Rennen, in dem Auer viel Pech hatte.
Lucas Auer war beim 13. Lauf der DTM auf dem Hockenheimring der große Pechvogel: Nach einem tollen zweiten Platz im Qualifying kam der Kufsteiner gut vom Start weg, attackierte kurz den Führenden Kelvin van der Linde, reihte sich dann aber hinter dem Südafrikaner ein. Wenig später dann der folgenschwere Zwischenfall: Auer, bereits mitten in den Kurve, wird vom Inder Arjun Maini, der viel zu spät auf der Bremse war, seitlich torpediert, dreht sich, und fällt auf den letzten Platz zurück. Bei der folgenden Safety-Car-Phase stellt Auer fest, dass sein WINWARD Mercedes-AMG GT3 zu beschädigt ist, um das Rennen fortsetzen zu können – er fährt an die Box, und stellt das Auto ab – das war’s. Angesichts der Tatsache, dass rund um ihn fast nur Titelkandidaten waren, die nicht alles riskiert hätten, hätte er wohl beste Siegchancen gehabt.
Klar war Luggi geknickt: „Die Enttäuschung ist natürlich sehr groß. Denn heute hat alles gepasst. Das Qualifying war sehr gut, ebenso der Start. Und dann kracht mir Maini ins Auto. Eine total unnötige Aktion, für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Sehr, sehr bitter. Denn heute wäre wieder ein Top-Ergebnis möglich gewesen. Mir tut es aber auch sehr leid für mein Team. Denn die Jungs haben toll gearbeitet.“
In Auers Abwesenheit konnte sich Kelvin van der Linde (Abt Audi) den Sieg holen – vor Alex Albon (Ferrari), Mike Rockenfeller (Audi), Liam Lawson (Ferrari) und Maxi Götz (Mercedes). Wobei die beste von vieln aufregenden Szenen kurz vor Schluss passierte: Ein entfesselter Rockenfeller zog noch an Lawson vorbei. Da man davon ausgehen kann, dass der Zweitplatzierte Alex Albon seinen Teamkollegen vor der Ziellinie noch vorbei gelassen hätte, nahm "Rocky" mit dieser Tat Lawson wertvolle Punkte weg – wurde er nun Vierter statt Zweiter. Und das in einem Titelkampf, der am Samstag abend mit 188 : 188 einen neuen Höhepunkt erreichte.
Nach dem Rennen sorgte Rockenfeller gleich noch mal für einen Knall-Effekt: Er erklärte, dass er Audi nach der Saison verlassen wird.
motorprofis.at berichtet live vom Hockenheimring und nächste Woche vom Finale am Norisring.
Die DTM-Leadergruppe am Anfang – mit Lucas Auer...
..Auer bringt sich in eine Top-Position, hat gegen den Titelfighter Kelvin van der Linde absolute Siegchancen...
...doch der Tiroler Mercedes-Pilot wird von seinem Markenkollegen Maini torpediert und umgedreht...
...bittere Folge: Auer ist beim Re-Start nicht mehr dabei.
Der Sieger von Rennen 1: Kelvin van der Linde vor Alex Albon und Mike Rockenfeller.
Kontroverse: Lawson wurde vom grandiosen Rockenfeller ausgetrickst und nur Vierter. Das könnte am Ende den Titel für Rockenfellers Teamkollegen Kelvin van der Linde bedeuten.
Lucas Auer hatte im Qualifying Platz 2 erobert – hinter van der Linde, vor Lawson. Mitten im Titel-Sandwich also.
Kelvin van der Lindes Punkte am Samstag Abend: 188
Liam Lawsons Punkte am Samstag Abend: 188