AUDIS DTM-CHAMP ALS ABT-NACHFOLGER
Rast rast nun im Formel E
René Rast fährt so, wie er heißt. Und ist damit ungleich erfolgreicher als seine Brüder im Namensgeiste, als Leute wie Scott Speed oder als Chris van der Drift. In der DTM gewann er in drei Jahren zwei Titel und eine Vizemeisterschaft. Er gilt als der vielleicht beste Audi-Fahrer aller Zeiten. Und nun? Darf er auch in der Formel E ran. Er übernimmt das Cockpit des gefeuerten Daniel Abt und fährt erst einmal sechs (!) Rennen in Berlin.
19.06.2020Fotos: Audi, Red Bull Contentpool/Platzer
Rast rast und rast und rast.
In der DTM wurde Rene´ Rast binnen kürzester Zeit zur Legende: Debüt als Ersatzmann für ein Rennwochenende 2016.
2017 Meister.
2018 Vizemeister – obwohl er nach einem völlig verpatzten Saisonstart und einem schweren Crash am Lausitzring Mitte der Saison noch einer der Letzten war.
2019 Meister. Mit sieben Siegen und 13 Podiums-Platzierungen in nur 18 Rennen. Ein absoluter Rekordwert.
Heuer wird er seinen Titel in der DTM verteidigen – ab August geht es in Spa los.
Doch er hat nun auch einen hochkarätigen Nebenjob, einen mit viel Perspektive.
Rast wird in der ABB FIA Formel E den Platz von Daniel Abt bei Abt (sic) Audi übernehmen, also Formel E Werksfahrer. Das heißt: er wird bei allen sechs Rennen, die im August binnen weniger Tage in Berlin stattfinden und die die Saison beenden, an der Seite von Lucas di Grassi fahren.
"Ich verfolge die Formel E schon lange ganz genau und freue mich jetzt auf diese neue Herausforderung", sagt Rast, der mt seiner Familie in Bregenz lebt und vor der Elektrorennserie viel Respekt hat: "Die Anforderungen sind groß. Neben dem puren Speed geht es auch um Effizienz, Batteriemanagement und die perfekte Strategie - und das alles noch auf engen Stadtkursen, auf denen es meist ganz schön turbulent zugeht."
Für Audi-Motorsportchef Dieter Gass ist René Rast die optimale Besetzung des vakanten Audi e-tron FE06. „René war als zweimaliger DTM-Champion und langjähriger Audi-Pilot natürlich von Anfang an in der engeren Auswahl. Er hat in der Vergangenheit schon oft bewiesen, wie schnell er auch ohne lange Eingewöhnung in einer neuen Serie ist“, sagt Gass. „Schön, dass es bei DTM und Formel E keine Überschneidungen gibt, sodass René in beiden Serien für uns an den Start gehen kann. Mit sechs finalen Rennen in Berlin ist für unser Team mit Blick auf die Meisterschaft noch alles drin.“
Berlin, wo am 5. August das erste Rennen der Formel E nach der Corona-Pause stattfindet und bis zum 13. August weitere fünf E-Prix über die Bühne gehen, ist aber nicht das E-Debüt von Rast: Denn als die Elektrorennserie im Mai 2016 den E-Prix von Berlin damals in der Innenstadt austrug, war Rast für das Aguri-Team am Start. Ins Ziel kam er nicht.
Das wird nun wohl anders sein – Audi ist eines der Top-Teams und Ex-Meister. Auch wenn die Situation für das Team neu ist – bislang hatte Audi alle (!) Rennen der Formel-E-Geschichte mit dem Duo Di Grassi-Daniel Abt bestritten. Doch nun kam in der Corona-Pause das Aus für Daniel, der schon der Auslaufrunde seiner Formel-E-Karriere war: Nachdem er bei einem Home-E-Sports-Rennen einen echten Sim-Racer statt ihn fahren ließ, feuerte ihn Audi.
Wer aber ist dieser René Rast, der Audi in der DTM so viel Freude bereitet und nun in der Formel E unter Strom setzt?
Hier drei mal drei schnelle Fakten über die Nummer 33 der DTM.
In der DTM wurde Rene´ Rast binnen kürzester Zeit zur Legende: Debüt als Ersatzmann für ein Rennwochenende 2016.
2017 Meister.
2018 Vizemeister – obwohl er nach einem völlig verpatzten Saisonstart und einem schweren Crash am Lausitzring Mitte der Saison noch einer der Letzten war.
2019 Meister. Mit sieben Siegen und 13 Podiums-Platzierungen in nur 18 Rennen. Ein absoluter Rekordwert.
Heuer wird er seinen Titel in der DTM verteidigen – ab August geht es in Spa los.
Doch er hat nun auch einen hochkarätigen Nebenjob, einen mit viel Perspektive.
Rast wird in der ABB FIA Formel E den Platz von Daniel Abt bei Abt (sic) Audi übernehmen, also Formel E Werksfahrer. Das heißt: er wird bei allen sechs Rennen, die im August binnen weniger Tage in Berlin stattfinden und die die Saison beenden, an der Seite von Lucas di Grassi fahren.
"Ich verfolge die Formel E schon lange ganz genau und freue mich jetzt auf diese neue Herausforderung", sagt Rast, der mt seiner Familie in Bregenz lebt und vor der Elektrorennserie viel Respekt hat: "Die Anforderungen sind groß. Neben dem puren Speed geht es auch um Effizienz, Batteriemanagement und die perfekte Strategie - und das alles noch auf engen Stadtkursen, auf denen es meist ganz schön turbulent zugeht."
Für Audi-Motorsportchef Dieter Gass ist René Rast die optimale Besetzung des vakanten Audi e-tron FE06. „René war als zweimaliger DTM-Champion und langjähriger Audi-Pilot natürlich von Anfang an in der engeren Auswahl. Er hat in der Vergangenheit schon oft bewiesen, wie schnell er auch ohne lange Eingewöhnung in einer neuen Serie ist“, sagt Gass. „Schön, dass es bei DTM und Formel E keine Überschneidungen gibt, sodass René in beiden Serien für uns an den Start gehen kann. Mit sechs finalen Rennen in Berlin ist für unser Team mit Blick auf die Meisterschaft noch alles drin.“
Berlin, wo am 5. August das erste Rennen der Formel E nach der Corona-Pause stattfindet und bis zum 13. August weitere fünf E-Prix über die Bühne gehen, ist aber nicht das E-Debüt von Rast: Denn als die Elektrorennserie im Mai 2016 den E-Prix von Berlin damals in der Innenstadt austrug, war Rast für das Aguri-Team am Start. Ins Ziel kam er nicht.
Das wird nun wohl anders sein – Audi ist eines der Top-Teams und Ex-Meister. Auch wenn die Situation für das Team neu ist – bislang hatte Audi alle (!) Rennen der Formel-E-Geschichte mit dem Duo Di Grassi-Daniel Abt bestritten. Doch nun kam in der Corona-Pause das Aus für Daniel, der schon der Auslaufrunde seiner Formel-E-Karriere war: Nachdem er bei einem Home-E-Sports-Rennen einen echten Sim-Racer statt ihn fahren ließ, feuerte ihn Audi.
Wer aber ist dieser René Rast, der Audi in der DTM so viel Freude bereitet und nun in der Formel E unter Strom setzt?
Hier drei mal drei schnelle Fakten über die Nummer 33 der DTM.
Rast übernimmt das Auto von Daniel Abt, der als "Gründungsmitglied" des Abt-Audi-Formel-E-Teams kürzlich gefeuert wurde.
Im Audi RS5 DTM rast Rast stets um die Meisterschaft.
1. Seine Kindheit verbrachte er im Ferrari.
Rast ist rund 60 km von Hannover, in Steyerberg, aufgewachsen. Sein Vater, ein Tischerlermeister, baute dem kleinen René ein Bett in Ferrari-Optik.
2. Ja zum Rennsport, nein zum Rauchen.
Folgerichtig unterstützten die Eltern Renés Traum, im Rennsport Karriere zu machen. Es gab nur eine Bedingung: Rauchen verboten!
3. Als Kind hatte er einen Rivalen, der zum Weltstar wurde.
Im Kart und in der Formel BMW bekam es Rast mit Sebastian Vettel zu tun, der neun Monate jünger ist. "Wir haben fast unsere ganze Kindheit gemeinsam auf Kartbahnen und Rennstrecken verbracht." Danach trennten sich die Wege, im Gegensatz zu Vettel musste Rast den Traum Formel 1 früh aufgeben: "Es war schnell klar, dass wir nicht das Geld haben, um eine Karriere in diese Richtung anzustreben."
Rast ist rund 60 km von Hannover, in Steyerberg, aufgewachsen. Sein Vater, ein Tischerlermeister, baute dem kleinen René ein Bett in Ferrari-Optik.
2. Ja zum Rennsport, nein zum Rauchen.
Folgerichtig unterstützten die Eltern Renés Traum, im Rennsport Karriere zu machen. Es gab nur eine Bedingung: Rauchen verboten!
3. Als Kind hatte er einen Rivalen, der zum Weltstar wurde.
Im Kart und in der Formel BMW bekam es Rast mit Sebastian Vettel zu tun, der neun Monate jünger ist. "Wir haben fast unsere ganze Kindheit gemeinsam auf Kartbahnen und Rennstrecken verbracht." Danach trennten sich die Wege, im Gegensatz zu Vettel musste Rast den Traum Formel 1 früh aufgeben: "Es war schnell klar, dass wir nicht das Geld haben, um eine Karriere in diese Richtung anzustreben."
Sein Cockpit....
...und Spuren seines Crashes in der Lausitz 2018.
4. René kämpfte sich durch alle Klassen durch.
Nachdem die Formel-BMW-Jahre auch wegen des Materials zäh waren (Plätze:18 und 23) setzte Rast alles auf eine Zukunft in Markenpokalen. Er begann von vorne: 2005 auf Anhieb Meister im ADAC Volkswagen Polo Cup, 2006 Vizemeister in der Seat Leon Supercopa.
5. Die Reifeprüfung absolvierte er im Porsche.
Ab 2007 bestritt Rast Porsche-Cup-Rennen, auf Anhieb mit Erfolgen. 2008 der erste Titel im Carreracup, ab 2010 dann der Beginn der ganz großen Erfolge mit dem österreichischen Team Lechner Racing: am Ende werden es total fünf Meistertitel sein, die er in den beiden hochkarätigen Porsche-Markenpokalen erobert.
6. Er gewann das größte Porsche-Rennen aller Zeiten.
100 Teilnehmer aus 25 Nationen - als Porsche das größte Markenrennen aller Zeiten auf der Nordschleife veranstaltet, gewinnt Rast für Lechner Racing vor seinem Tiroler Teamkollegen Norbert Siedler.
7. Er schaffte es bis nach Le Mans - und bekam an seinem 30. Geburtstag schlechte Nachrichten.
Ab 2015 bekam René - spät, aber doch - die Chance, Werksfahrer zu sein: bei Audi. Und mit einem Start in Le Mans im LMP1. Doch dann, im Oktober 2016 und genau an seinem 30. Geburtstag: Bad News. Audi verkündete den Ausstieg aus der WEC. Doch zum Glück ist Rast wahrlich ein Allrounder: 2016 der erste Gaststart in der DTM (als Ersatz für den verletzten Adrien Tambay in Zandvoort), ebenso einer in der Formel E (in Berlin).
8. In Rekordzeit zum DTM-Meister.
2017 fährt er seine erste volle Saison in der DTM - und wird auf Anhieb Meister! Und das nach einem Herzschlag-Finish mit vier Audi-Fahrern, die alle noch Titelchancen haben. Und gegen den haushohen Favoriten Ekström. Das alles als "Österreicher". Rast lebt mit seiner Familie (Freundin, Sohn) in Bregenz. Auch sein einstiger Renningenieur bei Rosberg kommt aus Österreich: es ist der Dornbirner Michael Geuze, der 2018 in Spielberg mit aufs Siegerpodium durfte - als Zeichen der Anerkennung.
9. René wurde mehrmals abgelehnt.
2011 testete er als einer der ersten den neuen DTM-BMW (gemeinsam mit zwei anderen Junioren - Stanaway und Vernay), er kam nicht in den Kader. Bei Audi scheiterte er in drei von vier Sichtungen für die DTM.
Schnell in wenigen Runden überzeugen zu müssen, das mag ihm nicht liegen. Seine Stärke sind eher die (wichtigeren) Meisterschaften: Nun kann er nach fünf Porsche-Markenpokalen im zweiten vollen DTM-Jahr zum zweiten Mal Champion in der DTM werden, der wichtigsten Tourenwagenserie Europas.
Was für eine Inspiration für andere Rennfahrer:
Man muss nicht im Verstappen-Stil mit 17 Formel-1-Pilot sein, um trotzdem eine große Karriere machen zu können.
Jetzt strebt er nach die nächste Station an: die Formel E.
Nachdem die Formel-BMW-Jahre auch wegen des Materials zäh waren (Plätze:18 und 23) setzte Rast alles auf eine Zukunft in Markenpokalen. Er begann von vorne: 2005 auf Anhieb Meister im ADAC Volkswagen Polo Cup, 2006 Vizemeister in der Seat Leon Supercopa.
5. Die Reifeprüfung absolvierte er im Porsche.
Ab 2007 bestritt Rast Porsche-Cup-Rennen, auf Anhieb mit Erfolgen. 2008 der erste Titel im Carreracup, ab 2010 dann der Beginn der ganz großen Erfolge mit dem österreichischen Team Lechner Racing: am Ende werden es total fünf Meistertitel sein, die er in den beiden hochkarätigen Porsche-Markenpokalen erobert.
6. Er gewann das größte Porsche-Rennen aller Zeiten.
100 Teilnehmer aus 25 Nationen - als Porsche das größte Markenrennen aller Zeiten auf der Nordschleife veranstaltet, gewinnt Rast für Lechner Racing vor seinem Tiroler Teamkollegen Norbert Siedler.
7. Er schaffte es bis nach Le Mans - und bekam an seinem 30. Geburtstag schlechte Nachrichten.
Ab 2015 bekam René - spät, aber doch - die Chance, Werksfahrer zu sein: bei Audi. Und mit einem Start in Le Mans im LMP1. Doch dann, im Oktober 2016 und genau an seinem 30. Geburtstag: Bad News. Audi verkündete den Ausstieg aus der WEC. Doch zum Glück ist Rast wahrlich ein Allrounder: 2016 der erste Gaststart in der DTM (als Ersatz für den verletzten Adrien Tambay in Zandvoort), ebenso einer in der Formel E (in Berlin).
8. In Rekordzeit zum DTM-Meister.
2017 fährt er seine erste volle Saison in der DTM - und wird auf Anhieb Meister! Und das nach einem Herzschlag-Finish mit vier Audi-Fahrern, die alle noch Titelchancen haben. Und gegen den haushohen Favoriten Ekström. Das alles als "Österreicher". Rast lebt mit seiner Familie (Freundin, Sohn) in Bregenz. Auch sein einstiger Renningenieur bei Rosberg kommt aus Österreich: es ist der Dornbirner Michael Geuze, der 2018 in Spielberg mit aufs Siegerpodium durfte - als Zeichen der Anerkennung.
9. René wurde mehrmals abgelehnt.
2011 testete er als einer der ersten den neuen DTM-BMW (gemeinsam mit zwei anderen Junioren - Stanaway und Vernay), er kam nicht in den Kader. Bei Audi scheiterte er in drei von vier Sichtungen für die DTM.
Schnell in wenigen Runden überzeugen zu müssen, das mag ihm nicht liegen. Seine Stärke sind eher die (wichtigeren) Meisterschaften: Nun kann er nach fünf Porsche-Markenpokalen im zweiten vollen DTM-Jahr zum zweiten Mal Champion in der DTM werden, der wichtigsten Tourenwagenserie Europas.
Was für eine Inspiration für andere Rennfahrer:
Man muss nicht im Verstappen-Stil mit 17 Formel-1-Pilot sein, um trotzdem eine große Karriere machen zu können.
Jetzt strebt er nach die nächste Station an: die Formel E.
Rast rast von links....
....von vorne....
...oder von rechts.
Fokus. Gerhard Berger bewundert an René Rast die Linie und die Konstanz.
René Rast wurde...
...in nur zwei Jahren....
...zum DTM-Top-Star.
Rast lebt seit Jahren in Bregenz (Bild). Seine Karriere machte einst bei Lechner-Racing im Porsche Supercup einen entscheidenden Schub.