FABIAN STEINER
Wer Elektro und Hybrid kaufen sollte – und wer nicht
Jetzt geht es richtig los mit der Elektromobilität. Fast alle Hersteller bringen ihre Elektro- und Hybrid-Modelle in Stellung, nun finden die Kunden bei ihren Marken mehrere voll- oder teil-elektrifizierte Modelle in den Preislisten. Der konzertierte Start hat eine politischen Hintergrund: Die EU verlangt von den Herstellern ab 2020 Strafzahlungen, wenn sie die CO2-Ziele mit ihren verkauften Autos nicht erreichen. Anders gesagt: Jedes verkaufte Auto mit höherem CO2-Ausstoß kostet Geld und drückt damit auf den Gewinn.
Auf dem Hersteller lastet also der Druck, die „richtigen“ Autos zu verkaufen. Er wird den Händlern – natürlich inoffiziell – entsprechende Vorgaben machen. Oder über die Preispolitik den Absatz steuern, also die umweltfreundlichen Modelle bei Bedarf günstiger machen. Soweit so gut, aber: Kaufen müssen immer noch die Kunden. Und für die hat sich die Situation ja nicht wesentlich geändert – denn Ladesäulen schießen europaweit nicht gerade aus dem Boden.
Für wen ist ein Elektroauto also eine gute Idee – und für wen nicht?
Die Reichweiten der neuen E-Modelle steigen inzwischen in Bereiche zwischen 300 und 400 Kilometer, da gibt es grundsätzlich keine Reichweiten-Angst mehr. Alle sieben oder vierzehn Tage zu einer Ladesäule zu fahren, das kann man sich einteilen. Wer also nur im Ballungsraum unterwegs ist oder ein zweites Auto hat, kann sofort zugreifen.
Was es dagegen auch mittelfristig nicht spielen wird: Bedenkenlos auf Langstrecken über die Reichweite hinaus unterwegs zu sein. Urlaubsfahrten und längere Businesstrips sind mit Planung möglich, aber halt grundsätzlich nicht im Leistungsumfang inkludiert.
Plug-in-Hybrid kann eine perfekte Alternative sein – aber nicht für jeden.
Ebenfalls stark im Kommen sind Hybridmodelle mit aufladbaren Batterien und Verbrennungsmotor, sie können 50 oder auch mal 80 Kilometer elektrisch fahren, danach geht es mit Benziner weiter. Diese Antriebe sind perfekt, wenn man zuhause oder in der Arbeit laden kann. Mit aufgeladenen Batterien pendelt man elektrisch zur Arbeit, braucht im Alltag fast kein Benzin mehr. Nach Kroatien kommt man zwischendurch trotzdem ohne Sorgen. Andererseits: Wenn man keine Lademöglichkeiten hat, sind diese Modelle sinnlos, sie verbrauchen dann aufgrund des höheren Gewichts sogar mehr als herkömmliche Autos.
Für alle anderen sind immer noch die inzwischen sehr sauberen Benzin- und Dieselmotoren die beste Idee…